HÄRTETESTER
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Bedienungsanleitung
Das
Gerät kann für alle Doppelrohre sowie Einzelblätter
verwendet werden.
Fagott,
Oboe, Klarinette
Das
erste
Messgerät mit dem Sie die Festigkeit Ihres Holzes sichtbar
machen können.
Alle
Beurteilungskriterien die Sie bisher kannten, Fingernagelprobe,
Verdrehwiederstand, Klangprobe, Faserstruktur, Rindenfarbe und
Wasseraufnahme sind mehr oder weniger Gegenstandslos geworden.
Allenfalls bei der Auswahl des Stangenmaterials lassen sich diese
Erfahrungswerte noch hilfreich verwenden.
Vor
Beginn des Rohrbaues können Sie Ihr Holz nach Härte
sortieren. Die Wahrscheinlichkeit aus einer Sorte Holz von gleicher
Härte viele gute Rohre zu bekommen, erhöht sich um ein
Vielfaches. Für den Rohrbaubeginner ist dieses Gerät
beinahe eine zwingende Notwendigkeit. Selbst der erfahrene
langjährige Rohrbauer wird erstaunt sein, wie oft er mit seinen
bisherigen Beurteilungskriterien daneben liegt.
Dies
ist unter anderem auch die Erklärung dafür, warum von
beispielsweise zehn aufgebundenen Rohren jedes eine andere
Klangkarakteristik besitzt.
Die
jüngsten Erkenntnisse haben gezeigt, dass zu jedem Holzbläser
ein ganz bestimmter Härtegrad gehört. Dieser ergibt sich
aus der Vielfalt der verschiedensten Faktoren. Instrument, S-Bogen,
Berufserfahrung, Klangvorstellung, Zahnstellung, Praxis usw. Ihr
Rohrbau versehen mit der bisherigen Präzision und Sorgfalt unter
Einhaltung aller Ihrer gewohnten Maße und jetzt der dazu
gehörenden Härte wird Sie in Erstaunen versetzen, welche
hohe Trefferquote an sogenannten „Traumrohren“ Sie
erzielen werden.
Gemessen
wird das innen gehobelte Rohrblatt in absolut trockenem Zustand.
Bedingt durch die relativ dünne Holzwandung kann der Oboist,
bereits am gespaltenen Stangenmaterial, eine Vorabmessung vornehmen.
Schon nach wenigen Minuten sind Sie mit dem Gerät vertraut und
können Ihr Holz präzise einordnen. Für den
Berufsmusiker und Solisten ergibt sich dadurch eine große
Entscheidungshilfe und hohe Zeitersparnis, weil Sie nur noch wenige
Rohre bauen müssen.
Das
Messprinzip !
Eine
halbrunde Kugel wird mit gleichbleibendem Druck, der nicht vom
Bedienenden beeinflusst werden kann, auf das Holz gedrückt. Ist
das Holz weich, dringt die Kugel etwas tiefer ein als bei härterem
Holz. Dieser Eindringweg wird von einer Micrometeruhr in 1/100 mm
angezeigt.
Außerdem
besitzt der Härtetester auf der linken Seite zusätzlich
einen Messtaster zum vermessen Ihrer Holzdicke. Messbereich 0 bis
2,5 mm. Anzeige 1/100 mm.
Messen
mit dem Messtaster !
a.
Die Uhrenscala am Kunststoffring auf 0 stellen.
b.
Den Bedienungshebel an der rechten Seite herunter drücken.
c.
Das Rohrholz links unter den Messtaster legen.
d.
Den Bedienungshebel loslassen.
e.
Die Micrometeruhr zeigt Ihnen die Stärke in 1/100 mm an.
Die
Härteprüfung !
a.
Ein Rohrblatt unter den rechten Messtaster legen.
b.
Die rechte Hand neben dem Gerät auf den Tisch auflegen.
c.
Mit dem Zeigefinger den Bedienungshebel langsam und gefühlvoll
nach unten drücken, bis Sie mit dem Messtaster gerade das Holz
berühren. (Spürbarer Druckpunkt, ähnlich wie am Abzug
eines Gewehres, also sehr feinfühlig).
d.
In dieser Position mit der rechten Hand verharren. Mit der linken
Hand am Kunststoffring die Scala auf 0 stellen
e.
Den Bedienungshebel nun bis zum Anschlag durchdrücken und
einen Moment festhalten. Das Holz gibt ca. 10 Sekunden nach.
f.
Der Zeiger zeigt Ihnen nun in 1/100 mm die Eindrucktiefe an. Der
Einfachheit halber bezeichnet man zum Beispiel den Ablesewert 14/100
mm ab nun nur noch mit Härte 14.Harte Hölzer liegen etwa
um Härte 13 und sehr weiche um Härte 20.
Sie
werden mit Erstaunen feststellen, dass Hölzer die Sie bisher für
hart hielten, mitunter ganz andere Werte besitzen. Hölzer mit
Härtegraden, die Sie nicht bevorzugen, sind deswegen nicht
schlechter. Mit anderen Maßen bei der Bearbeitung versehen,
können zum gleichen Erfolg führen oder Ihr Berufskollege
benötigt gerade diesen Härtegrad.
Eine
Empfehlung zum Einstieg. (Fagott)
1.
Wahllos 20 Hölzer innen hobeln und vorbereiten. (Die Hölzer
müssen mehrere Tage trocknen
2.
Härte vermessen und mit Bleistift markieren.
3.
Puppen bauen wie gewohnt abprobieren.
4.
Ausgiebig testen und die besten Rohre auswählen.
5.
Erst jetzt die Härtenotierungen ablesen und einprägen.
Ein
beginnender Student oder Schüler wird sich aller
Wahrscheinlichkeit bei den Härtegraden 15 - 19 ansiedeln. Wobei
ein Solist seine größten Erfolge bei 13 - 14 verzeichnen
wird. Vorraussetzung ist immer die Messung an gleich dickem und
trockenem Holz. Beispiel 1,1 mm.
Sehr
konstante und zuverlässige Klarinettenhölzer erhalten Sie
bei Härte 19 - 22, gemessen bei 2 mm Dicke auf der Oberbahn,
also gleich hinter dem Anschnitt.
Oboen
Solistenrohre liegen bei Härte 12.
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